Lachen bis es schmerzt- so war slam 20182 min read
Reading Time: 2 minutesVom 6.-10. November fand in Zürich die 22. deutschsprachige Poetry Slam Meisterschaft statt. Ich besuchte das Halbfinale im X-TRA und bin dabei vor lauter Comedy beinahe vom Hocker gefallen. Glück für mich, dass ich ein Stehplatz hatte. Bisher kannte ich das X-TRA nur von Konzerten und auch Poetry Slam war mir nur von YouTube bekannt. Bei einem Bier kurz vor dem Halbfinalstart, überlegte ich mir nochmals, was man von diesem „Kampf der Poeten“ erwarten kann.
Auch wenn Alkohol bekanntlich die menschliche Vorstellungskraft anregt, so entsprachen meine ursprünglichen Erwartungen nicht im Geringsten dem schließlich Erlebten. Als ich am Ende des Abends den Saal verließ, schmerzten meine Wangen richtiggehend vom vielen Lachen.
Alltägliche Themen wie Beziehung, Familie oder Religion erschienen noch nie so unkompliziert und lustig. Es war eine unbeschwerte Stimmung und jeder respektierte den Einsatz der Slam-Poeten*innen. Diese wurden jeweils von den Zuschauern*innen mit einem 10 Punkten Applaus auf der Bühne empfangen und nicht selten nach den Auftritten mit einem 100 Punkte Applaus von der Bühne gefegt.
Generell war der ganze Event sehr publikumsnah organisiert. Die Jury bestand aus Menschen, welche zufällig aus dem Publikum ausgesucht wurden und für jeden Auftritt eine Punktewertung abgaben. Ich selbst gehörte leider nicht zu den Auserwählten, war aber auch froh darüber, denn die Entscheidungen wäre mir sicher nicht leicht gefallen.
Unter den vielen großartigen Poeten stach für mich einer besonders raus. Benjamin Poliak, der Gewinner der letztjährigen deutschen U20 Poetryslam Meisterschaft war mit seinem Text „Brief an meine Freundin“ mein persönliches Highlight des Abends.
Für das Finale hat es Poliak leider nicht ganz gereicht. Dafür qualifizierten sich die Poeten Jean-Philippe Kindler, Gregor Stäheli und David Weber. Gewonnen wurde dieses noch am selben Abend von Jean-Philippe Kindler. Wir Grautlieren!
Die 23ste deutschsprachige Poetry Slam Meisterschaft findet im Herbst 2019 in Berlin statt. Falls ihr also zufälligerweise um die Zeit in Berlin seid, nichts wie hin!
Text – Gastautorin: Aparyna Viktoryia