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Sie erschaffen neue Sphären der Glückseligkeit – Die Parcels3 min read

6. Dezember 2018 2 min read

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Sie erschaffen neue Sphären der Glückseligkeit – Die Parcels3 min read

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Vor einem Jahr haben sie uns schon begeistert und nun kehrten sie wieder zurück nach Zürich. Die fünf Australier von Parcels fesselten am vergangenen Sonntag das ganze Kaufleuten.

Kreativität und Freude an der Musik ist das was die Band ausmacht. Kein anderer Gig kam jemals so leichten Herzens rüber wie einer von den Parcels. Nachdem wir von einer spektakulären Beamer-Installation und einem tief wummernden Bass auf die gleich erscheinenden Beatles der Neuzeit vorbereitet wurden, erschienen die Pakete im wohlig goldenen Scheinwerferlicht auf der Bühne. Es schien so, als würde eine Band aus den Siebzigern auf einer edlen Saalbühne auftreten. Was jedoch anfangs nur wie ein Schabernack wirkte, zeigte sich sehr schnell als eine ziemlich scharfsinnige Hymne an die guten alten Zeiten. Perfekt gekleidet, sich gut bewegend und trotzdem nicht von sich eingenommen und ziemlich verspielt, gaben sie das Beste von sich.

Nebst dem noch so typischen Parcels-Sound, der sowieso reinbuttert wie kaum ein anderer, legten die Musiker diesmal im Gegensatz zu ihrem letzten Konzert in Zürich nochmals viel mehr Wert auf die visuelle Erscheinung und die Performance. Es war eine regelrechte Komödie, die aber trotz einer gewaltigen Ladung Humor nicht drohte, der Lächerlichkeit zu verfallen. Und das hat verschiedene Gründe:

Die Selbstsicherheit und die selbstironische Professionalität, welche die Parcels am besagten Abend ausstrahlten, war mit einem so selbstlosen Auftritt verbunden, dass man als Zuschauer gar nicht hinterfragte, ob etwas perfekt war oder nicht. Eine Schwachstelle wurde so gut überspielt, dass diese gar nicht bemerkt wurde. Auch das ist eine hohe Kunst.

Der ganze Auftritt war voller Überraschungen. Die Lieder, welche gespielt worden sind, wurden so abgeändert, dass sie teilweise nichts mehr mit den Records auf dem Album am Hut hatten. Eine Wiedererkennung war teilweise nur im Refrain vorhanden, was mich als Parcels-Liebhaber ziemlich gefesselt und fasziniert hat. Als das Licht im Saal während eines Liedes ausschliesslich aus Stroboskopen bestand, verschwanden zwei der fünf Jungs und kamen später als Tänzer irgendwo im Bühnenbild wieder zum Vorschein. Auch spielte plötzlich ein Mann der Vorband auf den Bongos, die direkt neben dem Schlagzeug installiert waren.

Man spürte den fünf jungen Herren aus Down-Under wahrhaftig an, dass gute Musik und „Leute-begeistern“ für sie das Wichtigste bedeutet. Ihre situationsbedingten Grimassen, die sympathischen Scherze und die Lebensfreude spriessenden Gesichter erfüllten den Saal mit einem unvorstellbaren Spirit, von dem sich jeder etwas abschneiden könnte. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Epik, den mehrstimmigen Gesängen und den mitreissenden Gitarrenriffs von den Parcels liessen das Konzert so schnell vorüberziehen, dass nach dem Konzert trotz Konservenmusik noch minutenlang weitergejubelt und nach mehr verlangt wurde. Schon das letzte Konzert ihnen war hochstehend, doch man kann es kaum mit dem vom letzten Sonntag vergleichen, denn alle verliessen verliebt den Saal. Verliebt in die Parcels und verliebt in ihre Musik. Vermutlich klatschen gewisse heute noch und hoffen, dass sie bald zurückkehren. Wir auch.

Text: Jan Rucki

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