Kanadischer underground Trap vom feinsten: Night Lovell2 min read
Reading Time: 2 minutesAls wir beim Mascotte Club in Zürich eintrafen, erwartete uns bereits eine lange Schlange. Der Ansturm war gross, der Aufgang eng und so dauerte es einen Moment bis unsere Gruppe in den Konzertsaal gelangte.
Oben angekommen erwartete uns ein ungewohnt breiter Raum, der jedoch in der Länge zu wünschen übrigliess. Die Atmosphäre war angespannt und die Menge wartete bereits hungrig auf den Verantwortlichen für dieses Zusammentreffen verschiedenster Menschen: Night Lovell.
Der aus Kanada stammende Rapper liess sich Zeit. Doch umso grösser war die Freude als er endlich auf der Bühne erschien. Mit der Kapuze eng zugeschnürt betrat er die Stage, während das Intro des Liedes «Mary Jane» die düstere, für Night Lovell typische Stimmung im Raum ausbreitete. Das Lied wechselte und das Konzert begann mit voller Wucht. Die Menge war von Anfang an voll dabei und es bildeten sich die ersten kleineren Moshpits (Für grössere war der Raum schlichtweg zu kurz).
Der Druck nach vorne war enorm, alle wollten dem Star möglichst nahe kommen. Schweiss floss in Strömen und bald sah die Masse von Menschen nicht mehr nur von aussen aus wie ein stürmisches Meer, sondern fühlte sich auch so an. Doch bot sich die Möglichkeit dem Gedränge auf der Seite und im zweiten Stock auszuweichen.
Der Fokus des Konzerts lag klar auf dem kürzlich veröffentlichten Album «Goodnight Lovell», welches sein erstes seit drei Jahren ist. Jedoch spielte er auch altbekannte Hits und weitere, auch unbekanntere Titel.
Highlights waren für mich persönlich die Lieder «Dark Light», «Still Cold» und natürlich der Song «Joan of Arc», welcher Night Lovell zusammen mit den $uicideboy$ produzierte. Ein weiteres Highlight war der Moment als Night Lovell einem Fan die Möglichkeit gab sein Können auf der Bühne zu beweisen. Dieser überzeugte dann mit einem nahezu perfekten Verse aus einem der Titel. Das Publikum war ausser sich. Night Lovells Stimme an sich war live höher und klang lebendiger als auf seinen Tracks. Dies spricht jedoch für ihn. So war sein Playback eher im Hintergrund, während dieses bei anderen Trapkünstlern den Hauptteil der Performance ausmacht.
Rückblickend lässt sich das Konzert als energiereich, intensiv und eng beschreiben. Konzerte wie diese geben einem die Möglichkeit, sich mal richtig auszutoben. Jedoch wurden meiner Meinung nach zu viele Tickets verkauft, denn der Club war so überfüllt, dass wir nach dem Konzert eine halbe Stunde anstehen durften, um nach draussen zu gelangen.
Trotzdem bleibt mir der Abend positiv in Erinnerung. Der Muskelkater am nächsten Tag spricht für sich.
Text von Gastautor: Damian Galli
Bild: Bavo Goossens