Der Inbegriff der Freude : Ska-Punk-Night mit Talco2 min read
Reading Time: 2 minutesDie Schützi in Olten liegt wirklich nicht am Weg. Trotzdem sind viele Leute inklusive mir dem Ruf der Ska-Punk-Night letzten Freitag gefolgt. Gleich drei Bands heizten für 30 Franken ein: The Fags, The Tips und natürlich der Headliner Talco.
Eins vorweg – Ein riesen Kompliment an den Veranstaltungsort. Vielleicht lag es auch am Publikum, aber ich habe mich sofort total wohl gefühlt. Und was leitet noch mehr zum Tanzen an, als dass Bier auch in Dosen verkauft wird? Hell yeah!
Wir sind (un)pünktlich zum Konzert von The Tips angekommen. Sie waren definitiv die Band, die den Ska noch mehr mit seinen Wurzeln im Reggae verbindet. Mir waren sie von Beginn an sympathisch, da sie ihre eigenen Bierhalter für ans Mikrofon mitgenommen hatten. Aber auch sie wurden den Fluch der Vorband nicht unbedingt los. Richtig ausgelassen wurde es auch gegen Schluss nicht. Trotzdem lohnt es sich definitiv mal reinzuhören!
Dass die Crowd auch anders kann, haben Talco mit dem ersten angespielten Ton gezeigt. Von da an hiess es nur noch von einem Bein auf das andere zu springen und in (Pseudo)Italienisch mitzugrölen. Es gab keine Zeit für Verschnaufpausen, da Talco sich selbst kaum Pausen zwischen den Songs gönnten. Es fühlte sich an, als würde eineinhalb Stunden Ska-Punk auf einen niederprasseln, mit einem Publikum, das nur für diese Insiderband gekommen war. Ich muss an dieser Stelle eigentlich nicht erwähnen, dass niemand stillstand und dass das kollektive Grinsen im Saal so ansteckend war, so dass man das Gefühl nur als Glück beschreiben kann. Highlights waren Danza dell’Autunno Rosa, St.Pauli, Bella Ciao und La Carovana.
Talco gibt es schon seit 2000. Die Freunde stehen zu sechst auf der Bühne und haben bis anhin genau so viele Alben rausgebracht. Ihre Musik kann man als extrem tanzbar beschreiben, gepaart mit dem Anklagen von politischen Missständen. Es geht um das Leben im Nach-Berlusconi Italien, um Korruption, erstarkenden Populismus, das Fehlen politischer Ideale und die Motivation, trotzdem nicht in Lethargie zu verfallen. Und trotzdem sind es nicht platte politische Parolen, die transportiert werden.
Um ein Uhr war das Konzert dann vorbei. Erster Programmpunkt war dann das Hydrieren. Das Glück hielt dafür noch lange an. Vielleicht legen Talco ja wieder einmal einen Halt in der Schweiz ein? Dann kannst du schon mal fleissig Text und Italienisch üben! Es lohnt sich!
Fotos: Skalender.ch (https://www.flickr.com/photos/skalender)