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Professionelle Kompositionen von Sophie Hunger hören wir liebend gerne – Bad Bonn Kilbi 20192 min read

6. Juni 2019 2 min read

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Professionelle Kompositionen von Sophie Hunger hören wir liebend gerne – Bad Bonn Kilbi 20192 min read

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Sophie Hunger‘s Auftritt vom vergangenen Donnerstagabend war hervorragend. Die gebürtige Berner Musikerin überzeugte durch extrem vielfältige Musik, die ausgeklügelt und überlegt komponiert wurde. Sie sang auf Englisch, Französisch, Deutsch und Schweizerdeutsch mit einer eher tiefen und erfahrenen Stimme, sie wechselte von E-Gitarre auf klassische Gitarre und spielte Klavier.

Die Bassistin Martina Berther sang, spielte Perkussion auf ein Drum-Pad ein und erzeugte technoide Pads und Bässe am Synthesizer. Mario Hänni überzeugte am Schlagzeug und fiel besonders beim genialen Zusammenspiel mit Bongospieler, Sänger und Multiinstrumentalist Dino Brandão auf. Julien Carton, spielte epische Akkorde am Synthesizer und sang auch mit, als die fünf Musikschaffenden zusammen vereint, mehrstimmig und ohne instrumentelle Begleitung sangen. Neben dem toll abgemischten, satten Sound, war das Licht ebenfalls sehr interessant und passend.

Sophie Hunger hat eine musikalische Entwicklung gemacht. Ihr zuletzt veröffentlichtes Album Molecules ist in Berlin entstanden und dies hört man. In der Stadt, wo Tag und Nacht elektronische Musik produziert, gehört und aufgelegt wird, hat sich Sophie Hunger an Synthesizer und Drum-Computer herangewagt. Trotzdem bleiben altbekannte, atmosphärische Stimmungen wie Schwere, Kraft, Schwebe und Ernsthaftigkeit in ihren Songs vorhanden.

Sie und ihre Band hatten sich eine gute Tracklist für den Abend ausgedacht. Obschon vor allem Lieder vom neuesten Album performt wurden, erklangen Songs von Supermoon wie Heicho oder Love Is Not The Answer. Die Vielfalt an Stücken und dadurch auch an Stimmungen, die uns ergriffen, bewirkten, dass die Leute ihren Hörsinn gebannt auf die Musik richteten. Es war eher anspruchsvolle Musik, es wurde nicht ausgiebig getanzt. Doch das tut nichts zur Sache. Raven passt zum Beispiel, wenn die in Berlin basierte Paula Temple schnellen und harten Techno auflegt (deren Sound Sophie Hunger kennt). Jazzige, folkige, post-punkige, gar New Wave-dominierte Sequenzen und poppige Einflüsse konnte man bei Hunger’s Konzert herausfiltern (Techno und Electronica nicht ausgeschlossen).

Letztlich muss noch erwähnt werden, dass die mit gebürtigem Namen heissende Emilie Jeanne-Sophie Welti noch ein grosses Dankeschön an Duex, den Organisator der Bad Bonn Kilbi richtete. Auch deshalb, weil er ihr vor einiger Zeit, die Möglichkeit auf der Bühne der Bad Bonn Kilbi zu spielen, gegeben habe und das, als sie noch alleine mit einer klassischen Gitarre vor den Leuten auftrat.

Wer Sophie Hunger diesen Sommer live erleben will, der kann das zum Beispiel am Gurten Festival, am Sziget Festival oder am Zurich Open Air.

 

Bild: hansuelischaerer.ch

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