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Bunkern: Ein Stück (zur) Sicherheit des Luzerner Theater2 min read

12. Juni 2019 2 min read

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Bunkern: Ein Stück (zur) Sicherheit des Luzerner Theater2 min read

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„Es gibt keine Sicherheit, nur verschiedene Grade der Unsicherheit“

Dieses Zitat des deutschen Philosophen Anton Neuhäusler trifft treffend den Zeitgeist unserer heutigen Gesellschaft. Konstant wird unser Gefühl der Sicherheit bombardiert durch die Medien, durch Terrorangriffe, Cyberattacken, Fake News, Naturkatastrophen, menschengemachte Katastrophen, so dass die Schweiz sich wie eine Insel des Schutzes daraus zu erheben scheint. Oder etwa doch nicht?

Dies ist denn auch das zentrale Thema von Bunkern, dem neuesten Stück des Luzerner Theaters, denn dort ist der Name Programm. Es geht um Sicherheit und insbesondere darum wie sehr sich unsere gefühlte Sicherheit von der realen unterscheiden kann. Wenn etwa die drei Schauspieler Borsani, Tzschentke und Furrer am Anfang des Stückes genauestens auf die verschiedenen Sicherheitsmassnahmen eingehen, die für die Sicherheit des Publikums getroffen wurden und auf alle möglichen Gefahren hinweisen, die einem treffen könnten, wie etwa ein spontaner Brand oder Terroranschlag, scheint selbst das beschauliche Luzern für manche Hypochonder eine Gefahrenzone zu sein. Da die Sicherheitsmassnahmen jedoch so lächerlich sind wie zum Beispiel das Austeilen von Bonbons an das Publikum damit ja niemand husten muss, ist man eher erheitert als besorgt. Generell ist der Humor die grösste Stärke des Stückes, nicht zuletzt wegen den Schauspielern, welche unter zum Teil grossen Körper Verrenkungen und auf absurde Art und Weise unzählige Fakten zum Thema Sicherheit aufzählen von Krankheiten bis hin zu Versicherungen. Dass in der Schweiz etwa alle Bunker 120 Prozent der Bevölkerung aufnehmen könnten, wissen wohl die wenigsten. Dazu passt auch das Bühnenbild welches aus verschachtelten Boxen besteht, welche immer wieder hin und her geschoben werden, hervorragend. Bunkern selbst wird von der Regisseurin Corinne Maier als theatrale Recherche beschrieben und es ist auch viel Recherche in das Stück hineingegangen. Man war im Gespräch mit Polizisten, Theologen, Ärzten und hatte eine Führung im Sonnenbergtunnel. Dies führt dazu, dass viele verschiedene Aspekte der Sicherheit beleuchtet werden, dafür aber die Tiefe und der rote Faden ein bisschen fehlen.

Alles in allem ist Bunkern ein äusserst unterhaltsames und abwechslungsreiches Stück und jeder der sich mit dem hochaktuellen Thema der Sicherheit und seinem eigenem Gefühl davon auseinandersetzen möchte, ist dort sicher richtig.

Wer es nicht zur letzten Vorstellung am 14.06.2019 schafft, kann auch in dem Event Open Box 2 einen Einblick in das Thema erhalten

 

Text: Timon Nieminen
Bild: Ingo Hoehn

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