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Flèche Love – Balsam für die Seele2 min read

8. Oktober 2019 2 min read

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Flèche Love – Balsam für die Seele2 min read

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Um halb sieben stolpern wir an einem kühlen, herbstlichen Donnerstag in den Papiersaal Zürich.
 Der kleine Raum füllt sich langsam. Es beginnt die vierköpfige basler Vorband Bleu Roi. Im Hintergrund stehen LED-Pads die sich mit dem Klang der Musik verändern, es wirkt schon fast ein bisschen wie in einem Sci-Fi Film. Die Bässe lassen den ganzen Körper vibrieren. Nach diesem heftigen Eintauchen kommt dann eine kurze Pause. Dann erscheinen in langsamen Schritt die zwei in schwarzen Roben gekleideten Bandmitglieder von Flèche Love. Maskiert, mystisch, nicht von dieser Welt.

Es erklingt die Musik und dann taucht Flèche Love, Amina Cadelli, auf. Das erste was sie auf der Bühne macht, ist Tanzen. Ihr Körper wirkt während dem Bewegen wie eine Skulptur, sie hat eine unglaubliche Körperkontrolle. Ihr Körper erzählt Geschichten, Emotionen. Manchmal legt sie zwischen den Songs das Mikrofon ab um einfach auf der Bühne die Geschichte Non-Verbal weiterzuerzählen. Tanz ist ein starkes Mittel von Flèche Love, in ihrem Musikvideo zu «Umusuna» tanzt sie sogar mit einer Gruppe von Derwisch Tänzer*innen. Einige Songs singt sie auf Spanisch, wie das Lied «Festa Tocandira» und ein Stück singt sie an diesem Abend in Arabisch, die Sprache ihrer Wurzeln aus Algerien. Ihre Musik mischt sich mit Sprachen und deren verschiedenen Klängen, Kulturen und Menschen.

Amina verschluckt einem, ist ein Kontrast: Diese kleine und zarte junge Frau wirkt auf der Bühne riesig und mächtig. Sie erzählt in ihren Songs über die Selbstliebe, singt eine Ode an den Zusammenhalt der Menschen wie im Song «Sisters». Sie lächelt in das Publikum, man fühlt sich wichtig, hat das Gefühl sie sieht einem direkt in die Augen.

In ihrer Musik entstehen wunderbare Nuancen aus traditionellen Klängen und elektronischen, nicht identifizierbaren. Sanft und stark. Wie Flèche Love selbst. Ihre elektronische Musik schliesst Elemente von Hiphop, Jazz bis RnB ein. Die Genfer Sängerin selbst betitelt ihre Musik auf Facebook unter dem Genre «Organic Pop».

Als wir dann um zehn Uhr wieder aus dem Papiersaal laufen, ist dieser Donnerstag gar nicht mehr so kühl. Flèche Love hat uns ein kleines Feuer mit auf den Weg gegeben.

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