Fusionierte Jazzklänge – Match & Fuse Festival im Moods2 min read
Reading Time: 2 minutesDer erste Abend des zweiten Match & Fuse Festival in Zürich. Drei Acts aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Stilrichtungen werden an diesem Abend das Moods bespielen. Es ist ein passend arrangiertes Lineup, alle drei Konzerte fusionieren trotz verschiedenen Stiles in eine gemeinsame Atmosphäre, ein sehr gelungenes Konzept.
Der Abend beginnt mit der norwegischen Künstlerin Hilde Marie Holsen. Die Künstlerin eröffnet den Abend mit einem sphärischen Drone-Jazz-Gespann. Sie kombiniert ihre Trompetenkünste mit elektronischen Klängen und kreiert damit ein schwummrig waberndes Soundscape, welches in seiner Düsterkeit seine Qualität besitzt. Ein tiefer und doch schwebender Sound welcher einen in Bann zieht und gemeinsam mit der Künstlerin in Trance versetzt. Die Musikerin experimentiert mit Loops und mit der experimentellen Verwendung ihres Instruments, indem sie daran schlägt, oder über das Metall fährt oder es auf verschiedene Weisen bebläst. Ein toller ruhiger aber spannender Einstieg in den Abend.
Der zweite Auftritt wird von der Schweizer Band District Five vollbracht. Ihr Konzert beginnt in einem gewaltigen Klangkonstrukt aufgebaut aus komplexer Rhythmik und herumschwirrenden Tönen welches sich jeweils in ein belebtes Jazzotronisches Gebilde entwickelt. Der Klang ist aufgebaut aus Saxofon, Bass , Drums und Gitarre, unterstützt durch Synthesizer und zwei Stimmen Bandmitglieder. In der Musik der Band meine ich Einflüsse des Zeitgenössischen Jazz, Electronica, psychedelischem Indie Rock oder gar ein wenig Post-Punk (im Gesang) zu erkennen. Jedoch zieht sich die Musik oft auch gerne in eine abstrakte Avant Garde Thematik zurück, in welcher ich persönlich auch die grösste Qualität empfunden habe.
Als drittes erscheint das Bayrische Kollektiv Ark Noir auf der Bühne und beschallt das Publikum mit ihrem wavigem elektronischem Jazz. Treibende Wavebeats mit dem Synthesizer gespielt, unterstützt durch Drums, Sax, Gitarre und Bass. Der Aufbau der Lieder regt an, nach ruhigen Zwischenspielen knallt erneut die erregte Rhythmik rein, begleitet durch die nervösen Melodien des Saxofonisten. Die Musik enthält in sich eine derart dynamische Heterogenität, zwischen psychedelischen, abschweifenden Synthlayers und fetziger schneller Rhythmik, so dass sich ein Spannungsbogen im Verlauf jedes Stückes bildet. Die Songs scheinen dramatisch, Geschichten zu erzählen. Dies kommt besonders im Titel; „Praha“ zum Vorschein.
Der Abend wird durch das Duo Baumon Favre Jukebox mit einer live gespielten Late Night Party abgerundet.
Das Match&Fuse Festival verbindet Elektronik mit Akustik Ruhiges, mit poppig Tanzbarem und Experimentelles, mit „klassischem“ Jazz, ich hoffe auf weitere Ausgaben, auf welchen man neue Musik entdecken und erleben darf. Underground Bands mit einem Sound der einem über längere Zeit noch im Kopf bleiben wird.
Bild: Ayumi Kagitani