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So schön hätte er sein können: Der Festivalsommer 20203 min read

28. Mai 2020 2 min read

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So schön hätte er sein können: Der Festivalsommer 20203 min read

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Der Luzerner Sonnenberg, das Sittertobel, die Allmend in Frauenfeld und auch die Gessnerallee in Zürich beherbergen jeden Sommer wieder tausende musikbegeisterte Festivalgänger*innen. Nur dieses Jahr bleiben sie leerer, als es uns lieb ist. Die ins Wasser gefallene Openair Saison ist ein hartes Pflaster für alle, besonders aber für die dahintersteckenden Veranstaltenden. Viviana Pinto, Kommunikationsverantwortliche vom Lauter Festival, hat uns erzählt, wie im Hause Lauter mit der Absage umgegangen wird.

Das Lauter Festival 2020 wäre letztes Wochenende zum 12. Mal über die Bühne gegangen und mit vier Venues in der Gessnerallee Zürich die bisher grösste Ausgabe davon geworden. Umso grösser ist die Enttäuschung des Organisationskomitees, dass nach harter Arbeit nicht auf ein umgesetztes Festival angestossen werden kann.

Drei Tage lang tanzen zu zahlreichen lokalen und internationalen Bands wäre auf dem Programm gestanden: Das tschechische Fempop Trio Viah, experimenteller Indie von Strongboi sowie viele Bands des Lauter Labels sind nur ein Bruchteil davon.

Schon bald nach der ersten Pressekonferenz des Bundesrats und der Einführung des Versammlungsverbots mussten viele Veranstaltende der Realität ins Gesicht schauen; der Festivalsommer kann nicht stattfinden. Gesundheit geht vor und man will natürlich jederzeit solidarisch gegenüber den Besucher*innen und Mitarbeiter*innen handeln, dies betont auch Viviana. Das Lauter Festival ist für alle kostenlos, weshalb man auf Getränkeeinnahmen sowie Sponsoren und Stiftungen angewiesen ist. Dies macht die Situation nicht einfacher. Aber es sind nicht nur die finanziellen Einbüssungen: Die meisten Mitglieder des Lauter Festival OKs arbeiten auf ehrenamtlicher Basis und hätten sich als Belohnung für die investierte Zeit und Hingabe auf die erfolgreiche Durchführung des Events gefreut.

Wie sieht es also in der Zukunft aus? Das Gesuch für finanzielle Unterstützung beim Kanton wurde eingereicht und es wird jetzt schon dafür gearbeitet, dass die Ausgabe von 2021 genauso gross durchgeführt werden kann. Viele Festivals übernehmen das geplante Lineup für das nächste Jahr. Wie genau das bei Lauter aussehen wird, ist noch nicht definiert. Einerseits sollen die bereits gebuchten Bands unterstützt werden, anderseits werden jedes Jahr wieder neue Acts interessant, welchen man einen Platz auf den Lauter Bühnen bieten will.

So, und was nun?
- Mit einem kalten Bier und der Lauter Playlist lässt es sich hervorragend ein Home-Festival veranstalten! Vorzugsweise natürlich im Lauter Shirt fürs Feeling 
- Kauft Merch und vielleicht auch die eine oder andere Platte, viele Musikmachende sind euch besonders während der Konzertdurststrecke sehr dankbar dafür
- Bei Classical Beat in Norddeutschland wurde in den letzten Wochen an einer coronakonformen Konzertalternative gefeilt. Nächste Woche wird das Projekt zum ersten Mal durchgeführt. Digital dabei sein könnt ihr hier
- Wer auch dem B-Sides nachtrauert - wir haben etwas für euch geplant. Und auch dafür müsst nicht mal das Haus verlassen! Stay tuned

Ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber ich bin bereit für den Festivalsommer 2021.

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Bild: Silvio Zeder / B-Sides

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