Spuren in Sicht – die aktuellen Ausstellung in der Kunsthalle Luzern2 min read
Reading Time: 2 minutesAm 17. April 2021 öffneten sich die Türen zur neuen Ausstellung in der Kunsthalle Luzern. «Traces in Sight» ist der Name der Erstpublikation von der Luzernerin Lotta Gadola. Im Jahre 2019 hatte sie sich erfolgreich für die Publikation «Junge Kunst Stadt Luzern» beworben, welche ihr von der Kommission Bildende Kunst Luzern verliehen worden ist. Realisiert wird diese mit der Möglichkeit, ihre erste institutionelle Einzelausstellung zu verwirklichen. Ihre Publikation verschafft einen vielseitigen Einblick in ihr noch junges Werk.
In der Ausstellung, die Mensch noch bis Ende Mai besuchen kann, dreht sich alles um die Bewegungen des Körpers. Lotta Gadola ist fasziniert von verschiedenen Posen, die unsere Körper einnehmen können, und wie sich die Gestik der Menschen auf andere auswirken. Auch die kleinen Spuren sind in ihrem Werk ausgeprägt. Zum Beispiel die Bewegungen der Finger, wenn wir unsere Handys benutzen. Mit dem Ziehen der berühmten drei Linien mit schwarzer Farbe auf ihren Beinen und Armen stellt Lotta den Einfluss von Werbemitteln auf Jugendliche dar.
Die Jugendkultur, welche sich durch bestimmte Fashioneinzelheiten und Verhaltensweisen auszeichnet, untersuchte Lotta während ihrem Aufenthalt in Paris. Identitätsstiftende Strategien haben (in der heutigen Zeit) vor allem in Social Media einen grossen Einfluss auf die Entwicklung und das Ausleben der Jugendkultur. Es verschafft ein Gefühl von Zugehörigkeit unter Gleichgesinnten, und genau das stellt Lotta in ihren Videoinstallationen dar. Während sie verschiedene genderneutrale Posen einnimmt, zeigt sie den Besucher*innen der Ausstellung die Wiedererkennungsmerkmale der Jugendgruppen. Unterstützt wird die Zweikanal-Videoinstallation mit englischen Satzfragmenten, welche sie dem Werbevideo «Lead the Change» von Adidas entnimmt.
Im Kabinett der Kunsthalle Luzern taucht man ein in die Welt der verlassen wirkenden Architekturen, wo sich normalerweise Jugendliche aufhalten würden. In Paris stiess Lotta auf Gruppierungen von Jugendlichen, welche sich dem «cornern» widmen, also dem Zusammensein an einer Strassenecke. Eine gewisse Verbindung zwischen den Videos und dem Kabinett ist vorhanden; die beliebten, normalerweise belebten Gegenden und Verweilplätze bleiben leer. Dennoch sind die verschiedensten Verhaltensweisen, die verschiedensten Kleidungsstile präsent.
Lotta fasziniert uns mit ihrer Eigenart und ihrem Interesse an gesellschaftlichen und identitätsstiftenden Themen. Ein Besuch in der Kunsthalle regt uns zum Denken. Er erlaubt uns, die Beobachtungen und Feststellungen der Künstlerin nachzuvollziehen und selbst mal die Welt um uns herum anders wahrzunehmen.
Lotta Gadola – Traces In Sight wird noch bis am 30.5 in der Kunsthalle Luzern gezeigt, geht vorbei!
Text: Joice Barros