Albumverlosung: Telquist sorgt für ein buntes Klangspektrum mit ihrem neuen Album Wild Haired3 min read
Reading Time: 2 minutesNach langem Warten veröffentlicht der Regensburger Musiker Telquist seine LP «Wild Haired». Für lockere Stimmung ist gesorgt, mit ausgewählten künstlerischen Ausflügen schafft es der bereits mit Milky Chance oder Beck verglichene junge Soundtüftler, mit einzigartiger Stimme die leichten Texte und den farbigen Klangdschungel rüberzubringen.
Seit 2017, damals noch als Sebastian Eggerbauer, sein letztes Album «Strawberry Fields» herausgegeben hat, ist es um ihn nicht ruhig geblieben. 2019 hat er mit seiner Band über 40 Konzerte gespielt. Im März 2020 hätten sie ein erstes Mal durch ganz Deutschland getourt, als nach dem 4. Konzert die weiteren Konzerte aufgrund logischer Geschehnisse abgesagt werden mussten (dies schrieb er im Bayerischen Rundfunk in der Sparte KulturBühne). Doch trotzdem blieben er und seine drei Bandkollegen fleissig und hoffen auf die Weiterführung ihrer Tour (am 28. Oktober dieses Jahres sollten sie im Lokal Milla in München spielen können).
Und wer sich gedacht hat, dass der gebürtige Landshuter seine Stimme in der Musik verstellt, der liegt falsch, denn durch das Interview vom Bayerischen Rundfunk wird klar, dass seine Sprechstimme etwas knarrig und tief klingt. In dem Gespräch mit dem BR gab er kund, dass dieses Musikbasteln am Laptop immer etwas war, dass er gern gemacht habe (das volle Interview findet ihr hier). Dies merkt man, die Sounds auf der neuen Platte sind mit Fingerspitzengefühl ausgewählt worden, das Arrangement ist durchdacht und für Improvisation scheint im Endprodukt nicht viel Platz übrig gelassen worden zu sein.
Weiter erwähnte Eggerbauer, dass es eine homogene Mischung aus verschiedenen Stilen sei und dass wünsche er sich zumindest so, dass dies bei ihm ähnlich sei. Genau dies hört man und dies ist wohl auch der Trieb aufstrebender Indie-Bands; Innovation aus einem bunten Zusammentreffen unterschiedlicher musikalischer Einflüsse zu erzielen.
Nun vergessen wir das eigentliche Album nicht: «Wild Haired». Es beginnt nicht wirklich mit einem Intro mit «Low Flying Birds» ist man direkt im Album drin. Es dominieren simple, aber cool klingende Drumpatterns, repetitive Gitarrenmelodien und gesuchte und bearbeitete Synthesizerklänge. Zu nennen sind auch die wiederkehrenden interessanten Samples von menschlichen Stimmen, die bearbeitet sind, wie dies bereits in «Himmelblau», einem Song auf «Strawberry Fields», der Fall war. Mit «Mojo» startet er wohl am ehesten durch, mit dieser, bereits im November letzten Jahres veröffentlichten, kompakten Soundrakete, die zum Tanzen anregt. Das Video dazu nimmt die Gewohnheit etlicher Musiker, die vieles von sich halten, wenn sie vor Fahrzeugen posieren, auf nonchalante Weise auf die Schippe.
«Trash Talk» ist dann ein Tick lauter, noch etwas ekstatischer, gerade auch, weil das Schlagzeug mehr in den Vordergrund rückt. Das letzte Stück seiner mit 11 Liedern bestückten LP schliesst das Album passend ab, mit einem begleitenden Bass und einer etwas nostalgischen, glockenartigen Melodienabfolge als dominante Klänge. Die Stimme wird darin wie ein weiteres Instrument verwendet, der auf Englisch gesungene Text ist eher Nebensache.
Für Kenner von Milky Chance oder Beck und Freunde der Mischung von Genres wie Reggae, Indie-Rock und Hip-Hop ist nun die folgende Albumverlosung sehr geeignet. Die Albumverlosung ist beendet.
Hier gehst du jetzt schon auf ein Hörerlebnis mit Telquist: