Blockflötenklänge im Klub Kegelbahn: M$G am Endless Bazaar N° 62 min read
Reading Time: 2 minutesEine weitere Ausgabe des «Endless Bazaar» Konzertlabels ging diese Woche über die Bühne der Luzerner Kegelbahn und bot erneut Reichweite für spannende Musikschaffende. Diesen Dienstagabend haben wir uns das Rap-Duo M$G zu Gemüte geführt und für gut befunden.
Mittelscheitelgang? Money, Sex, Geld? Wie auch immer, Jodok und Ramon aus 6130 haben die Kegi bespielt und das halbe Dorf mitgenommen. Der letzte Auftritt ist Jahre her, das Wiedersehen gross. So ist der düstere Klub Kegelbahn Keller am besagten Dienstag gefüllt mit einer experimentierfreudigen Zuschauerschaft, voller Vorfreude auf die neue Musik, die ihr versprochen wurde.
Für etwas Innovation sind sich die M$G-Boys nicht zu schade: Jodok eröffnet die Show mit einem gekonnten Blockflötensolo, was das Publikum in Kombination mit dem einfahrenden Bass bereits bestens stimmt. Ein weiteres Lied singen sie ausschliesslich in Kopfstimme, und das souverän! Ebenfalls ein Highlight: «Falle», der einzige bereits veröffentlichte Track, der an diesem Abend gespielt und auch schon vom Publikum mitgesungen wird.
Wer das Duo bereits vor einigen Jahren auf Soundcloud verfolgt hatte (vgl. «Beatrice Egli (feat. Beatrice Egli)» oder auch «Pralinés & Cash»), hat ihre zynischen, anspruchslosen Reimstrukturen wohl bereits kennen und schätzen gelernt. Zu meiner Freude haben sie diese zwar beibehalten, der Inhalt der neuen Hits ist aber um einiges gehaltvoller geworden. Neu hat auch Gesellschaftskritik Platz, so bemängeln die beiden zum Beispiel den Konsumwahn am Beispiel von Ikea.
Lediglich schade ist es, dass der ganze Spass bereits nach 25 Minuten wieder vorbei ist. Bedenkt man aber, dass fast alles neu ist und innerhalb von nur einem Monat – so erzählt es uns Jodok – produziert wurde, dann gibt es auch hier nichts mehr zu bemängeln.
Also: Nur noch ein bizzli längeres Set und dann sind sie bereit für die grossen Bühnen der Schweiz. Haltet die beiden auf dem Radar! Wenn ihr sie sucht, dann am ehesten hier – denn wer sie googelt, landet höchstwahrscheinlich auf der Website der Modellfluggruppe Willisau.
Bilder: Lara Steiner