Eine Klanglandschaft der etwas anderen Art – Nebno veröffentlicht ihr Album Low Skies2 min read
Reading Time: 2 minutesNebno hat am Freitag ihr Album «Low Skies» veröffentlicht. Die Experimentierfreudigkeit und das facettenreiche Schaffen der Singer-Songwriterin kann aus den Liedern erkannt werden.
Es ist unüberhörbar, dass sich Manon Schlittler, so heisst die Singer-Songwriterin mit gebürtigem Namen, seit ihrem Debütalbum «Streams» weiterentwickelt hat. Dies zeigt sich nicht nur durch die Ausweitung der musikalischen Klangkörper in dem Album, sondern auch in der Professionalität und Verfestigung ihres Sounds. Die Zürcherin hat bereits einige Live-Erfahrungen sammeln können, unter anderem im Les Docks als Support von Tamino (frachtwerk berichtete) oder in der Schüür in Luzern.
Das musikalische Werk lässt sich nicht trennscharf in ein Genre einteilen, es ist eine Mischung aus Ambient Pop, Experimental Pop und Cinematic. Mit dem Song «Distance» nimmt uns Nebno direkt mit auf ein musikalisches Erlebnis von einer etwas anderen Sorte – mystisch und sehr künstlerisch arrangiert sind die Klänge und sie faszinieren. Vergänglichkeit und Neubeginne spielen eine tragende Rolle in dem Album. Effekte wie Reverb oder Hall sind konstante Begleiter in den Liedern, die dem Sound von Nebno die Ästhetik und das Träumerische verleihen. «Eyote» wurde bereits Ende Mai dieses Jahres als Single veröffentlicht und fügt sich nun sehr passend in das Gesamtwerk ein. Eingespielt wurden die Aufnahmen der Melodien des Klaviers von Ásthildur Ákadóttir und die Querflöte von Ingrid Loftgarden. Francesco Fabris hat zudem wie bereits beim Album «Streams» bei der Produktion mitgeholfen sowie das Abmischen und das Mastering übernommen. Mit dem Musikstück «Maze», das ganz ohne Songtext auskommt, spielt Nebno mit der Technik des «Vocal Chopping», das in den letzten Jahren gerade in der Pop-Landschaft grossen Anklang gefunden hat. Dies macht sie jedoch auf andere Art, wie dies erwartet werden könnte, sie setzt verschiedene Tonlagen und somit «Stimmen» ein. Im Lied «One to One» verwendet Nebno die Stimme als weiteres Instrument, indem sie die gesungenen Wörter dehnend singt. Ihre Stimmlage bleibt aber relativ monoton, dies trägt zur mystischen Stimmung bei.
Mit Ausnahme des Outros, das 2021 in Zürich aufgenommen wurde, fanden die Aufnahmen der sechs weiteren Songs alle in den Greenhouse Studios in Island statt, dies noch im Jahre 2020. Veröffentlicht hat Manon Schlittler «Low Skies»bei ihrem selbst gegründeten Label «Low Sky Records» Label, das als Multi-Output-Label fungiert.
Interessanterweise sind den Spotify-Lokalisierungsdaten entsprechend in Istanbul und Reykjavik die häufigsten Plays der Stücke von Nebno generiert worden.
Nebno folgt als Musikerin ihrer Intuition, wie es scheint, die sonst so bekannte Anpassung von Singer-Songerwriter sich einem Genre hinzugeben, dies widerspiegelt Nebnos Schaffen nicht. Vielmehr hört man das Experiment und den Weg als Ziel heraus. So wird eine gewisse Neugier des Hörenden vorausgesetzt.
Informationen zu Live-Auftritten sind noch nicht öffentlich publiziert worden, aber werden bald auf der Website von Nebno (www.nebno.ch/live) veröffentlicht. Bis dahin kann das neue Album «Low Skies» hier in vollen Zügen genossen werden.
Bild: Angelika Annen