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Instrumental Rock-Quartett Polyphia aus Texas spielen am 24. Mai in Zürich3 min read

15. Mai 2023 2 min read

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Instrumental Rock-Quartett Polyphia aus Texas spielen am 24. Mai in Zürich3 min read

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Polyphia zieht momentan stark Aufmerksamkeit auf sich – sie konnten mit ihrem sehr einzigartigen Instrumental Rock gemischt mit Elementen aus Hip Hop und Jazz bereits eine internationale Fangemeinde für sich gewinnen. Nun kommen sie am 24. Mai nach Zürich in den Komplex 457.   

Die Band, aktuell bestehend aus Tim Henson (Leadgitarre), Scott LePage (E-Gitarre), Clay Gober (Bass) und Clay Aeschlimann (Schlagzeug), mag beim ersten Mal hören einen überraschenden, ersten Eindruck vermitteln. Unerwartet sind sicher die sehr Gitarren dominierten Songs, oft ohne Gesang und die auffälligen Schlagzeugelemente wie Hi-Hat Flames, die aus dem Trap-Genre bekannt sind. Erst kürzlich hat das Vier-Mann-Gespann ihr neues Album Remember that you will die herausgebracht, mit dem sie auf die aktuelle Tour gehen. Die vier vorigen Alben Muse, Renaissance und New Levels New Devils verfolgen eine ähnliche musikalisch Grundstruktur, wobei die Möglichkeiten beim aktuellen Album am grössten waren – was die Zusammenarbeit mit bekannten Musikschaffenden anbelangt. Kooperationen mit Rapper $NOT oder dem Metal-Sänger Chino Morena sind erfrischend unerwartete Kompositionen. Im Rahmen von Remember that you will die führt Polyphia’s internationale Tour das erste Mal in die Schweiz. Support erhalten sie von Johan Lenox, der mit orchestralen Elementen Pop und Hip-Hop produziert für bekannte amerikanische Acts und vor Kurzem sein Debutalbum WDYWTBWYGU herausgegeben hat. Es klingt musikalisch durchdacht und markiert auch Polyphia’s Interesse an Hip-Hop und der elektronischen Musikproduktion. Schade aber, dass damit die Geschlechterquote auf der Bühne unausgeglichen ist. 

Von Ibanez-Modell «TOD10N», «America’s Band» und Barée-Chords  

Gegründet wurde die Band 2011 von 5 Musikern, darunter von den aktuell noch in der Band spielenden Henson, LePage und Gobler. Lane Duskin war als Sänger in der Startphase mit dabei. Ein Jahr nach der Gründung verliess Duskin die Band und damit wurde von da an nur noch instrumentell gespielt. Der einzigartige Effekt, den Polyphia auf ein sehr grosses Publikum auf den sozialen Medien hat, ist, dass die Mediennutzenden mit Gitarrenmusik konfrontiert werden – gerade die Generation, die sich an computergemachte Musik gewöhnt hat. Die texanische Band lässt sich nicht einfach in ein Genre verorten. Math Rock oder auch Instrumental Rock mit Hip-Hop und elektronischen Einflüssen wurde ihr Stil bereits genannt. Sie nennen sich auf ihrem Instagram-Profil etwas simpel und arrogant «America’s Band».   

Polyphia variiert ihren Sound, so ist der Song Crosty (EP: The Most Hated) eher langsam, der darauffolgende Song 40oz eher schnell. Bei medialen Auftritten, den Albumcovers oder in den Musikvideos legen sie sich sehr professionell ins Zeug, wobei sie sowohl clean als auch sehr einnehmend und künstlerisch daherkommen. Eine interessante Randbemerkung: Der Gitarrenspieler Henson hat sich ein von ihm unterschriebenes Gitarrenmodell namens «TOD10N» des Herstellers Ibanez sichern können. 

Gitarrentechnisch werden viele Barrée-Chords eingespielt, es werden unterschiedliche Effekte eingespielt und es werden verschiedene Gitarrenanspielvarianten verwendet, wie zum Beispiel Hybrid-Picking oder Tapping Harmonics. Tim Hensons Gitarrenskills sind sehr breit und es stellt sich die Frage wie Henson und co die teils hohe Geschwindigkeit der Stücke dann live konstant bringen können.  

Wer es mag, neuartige Klänge sowie gewagte musikalische Kombinationen zu hören und keine Scheu vor lauter, aber technisch abgestimmter Musik hat, ist am 24. Mai im Komplex 457 bestens versorgt.  

Tickets finden sich aktuell noch hier 

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