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Von Hummus bis Radiohead – Yet no Yokai im Interview am B-Sides Festival 20235 min read

18. Juni 2023 4 min read

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Von Hummus bis Radiohead – Yet no Yokai im Interview am B-Sides Festival 20235 min read

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Yet no Yokai ist eine Luzerner Psychedelic Rock-Band, die gestern im Rahmen des B-Sides Festivals die Hauptbühne einheizte. Erst kürzlich hat das Trio ihre erste LP  «Wir sind da» veröffentlicht. frachtwerk hatte die Gelegenheit die drei Bandmitglieder Thomas Seidmann, Samuel Birrer und Simon Pfister sowie den Perkussionisten Luca Staffelbach über ihr neues Album, ihre möglichen Kollaborationen und  ihren Vertrag bei Hummus Records zu befragen.

frachtwerk: Es war ein toller Gig, den ihr da abgeliefert habt. Und ihr wart zu fünft was man nicht erwartete. Was war der Beweggrund dahinter?

Simon: Wir haben mit Timo (Anmerk. Redaktion: Timo Keller) zusammen das Album aufgenommen. Timo hat das Studio und wir sind bei ihm gewesen es aufzunehmen er hat auch quasi die Produzentenrolle übernommen. Und nachher ist das entstanden, dass wir es an der B-Sides Show zusammen aufführen. Und er hat auch die Parts auf dem Synthesizer eingespielt, die er auch im Studio für uns eingespielt hat. Das war super cool dies so aufführen zu können.

frachtwerk: Wie war die Reaktion auf euer Album, seid ihr zufrieden? Und wie sieht euer Festival-Sommer aus?

Tom: Unser Album ist allgemein gut angekommen. Man kann immer mehr Streams generieren, aber grundsätzlich sind all unsere produzierten Platten im Online-Store bei Hummus Records ausverkauft. Von dem her ist es ein voller Erfolg für unsere Seite. Im Sommer spielen wir nicht mehr so viel, unsere Haupttour wird im Oktober sein. Dann gehen wir ein paar Konzerte spielen – wird am Dienstag noch veröffentlicht.

frachtwerk: Ihr habt sehr diverse Stücke, Tom du singst auf Deutsch und Englisch. Ihr habt auch oft Charaktere oder Geschichten hinter den Songs – wer ist da die treibende Kraft?

Sämi: Ich glaube, bei früheren Songs war die treibende Kraft ganz klar Tommy (Tom) alleine. Er hat alle Songs geschrieben, hat die Geschichten dahinter gesponnen. Er hat sich vom privaten Umfeld inspiriert mit irgendwelchen Serien, Games und geilen Filmen – halt was es alles so gibt. Und jetzt bei der neuen Platte ist es etwas anders gelaufen. Wir haben zuerst alle Instrumentals geschrieben und danach die Texte immer im Dreieck geschrieben, also miteinander. Wir haben wie Bandproben gemacht, bei denen wir zusammengehockt sind und die Lyrics geschrieben haben. Ja, deshalb sind auch die Texte etwas anders auf dieser neuen Platte – im Gegensatz zu den anderen Songs. Ich denke, das hört man.

frachtwerk: Der Synthesizer wurde viel gebraucht im neuen Album, welches allgemein sehr divers ist, im Gegensatz zu früheren eher psychedelischen Songs. Was hat euch dazu getrieben, euren Sound zu verändern?

Sämi: Keine Ahnung ist so passiert (lacht). Und vielleicht hat Timo noch eine Rolle gespielt.

Tom: Wir haben uns einfach entschieden, dass wir mit ihm zusammenarbeiten fürs Album. Und sein Einfluss hat es so geprägt, wie es jetzt ist – es war halt eine Zusammenarbeit. Und alle haben ein bisschen Inputs gegeben und der Brei ist das geworden, was es jetzt ist. Nächstes Mal klingt es vielleicht anders oder wieder genau gleich (lacht).

Simon: Ich glaube, es tragen alle der Band einen Beitrag dazu bei, wie der Sound kommt, irgendwo ist es eine Schnittmenge von allen Einflüssen, den wir alle irgendwie haben. Und das verändert sich auch die ganze Zeit. Wir finden ja auch zum Teil wieder andere Bands cool über die Zeit hinweg. Und das beeinflusst uns und es ist ja auch schön, dass wir immer wieder neue Sachen machen können und nicht immer auf dem Gleichen beharrt. Wieder etwas Innovatives, etwas Neues ausprobieren, das machen wir noch gerne.

Sämi: Es ist noch geil, dass bis jetzt fast alle Kritiken, die geschrieben worden sind, sagen, dass sie unseren Musikstil nicht beschreiben können. Das finden wir auch eine Art Kompliment, dass man nicht so schnell schubladisiert werden kann.

frachtwerk: Über Kollaborationen habt ihr euch auch schon Gedanken gemacht?

Sämi: Heute Nachmittag (lacht). Die Band, die nach uns gespielt hat, heisst Okay Kaya. Yet No Yokai Okai Kaya das wäre noch geil.

Tom: Aber nein nein (lacht).

Simon: Nein, wir haben uns also wirklich noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Also eigentlich ist ja das mit Timo von Hanreti auch ein bisschen eine Kollaboration, wenn man so will.

Tom: Wenn aber Radiohead etwas mit uns machen will, dann sagen wir nicht nein.

frachtwerk: Coilguns sind ja auch hier, sie sind ja auch von Hummus Records. Ihr seid ja auch unter Vertrag dort – wie hat euch das beeinflusst?

Tom: Ja, also es hat definitiv ein bisschen mehr Reichweite erzeugt, denke ich, weil viel Follower oder Leute, die sich für Hummus (Anmerk. Redaktion: Hummus Records) interessieren haben jetzt halt Wind von uns bekommen. Es wächst halt einfach. Es macht mega Sinn, dass wir es dort rausgeben. Es war ein gutes Pflaster für uns, die Westschweiz. Wir gehen auch dort ein paar Konzerte spielen in der nahen Zukunft. Morgen zum Beispiel.

frachtwerk: Eine letzte Frage.

Sämi: Das muss Luca beantworten, er hat noch nichts gesagt (lacht). Gut zuhören.

frachtwerk: Was möchtet ihr mit eurer Band in Zukunft erreichen?

Luca: Ja, als erster Schritt ist das Ziel, das jetzt veröffentlichte Album an die Leute zu bringen. Unsere Platten den Leuten präsentieren zu können. Wie es jetzt in die Gänge gekommen ist, dass möglichst viele Leute es auch hören können und dass es live gespielt werden kann. Und was die Zukunft bringen wird, wird sich auch daraus zeigen. Wie lang es noch weiter geht mit diesen Songs und wie sich neue Songs formen werden. Wie der Prozess ist, ist wohl noch im Ungewissen. So wie ich gehört habe, sind bereits neue Songs am Entstehen und Ideen kreiert und festgehalten worden und es wird sicher wieder Neues kommen. Und allenfalls ein neues Folgealbum, neuer Sound vielleicht in eine andere Richtung – vielleicht genau gleich unidentifizierbar von dem her sicher auch interessant. Der Sound ist in verschiedene Richtungen anwendbar. Und es wird sicher wieder vieles Interessantes kommen von dieser Band – glaube ich.

Tom: Oder wir hören einfach auf. Aber nei nein, ist noch nicht geplant.

frachtwerk: Merci vielmal für das Interview.

 

Hier lässt sich das aktuellen Album von Yet no Yokai hören:

 

 

Bild: Milena Müller

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