«Wir schauten Iggy Pop dabei zu, wie er einen Hamburger ass.» – Death Valley Girls im Interview4 min read
Reading Time: 3 minutesDeath Valley Girls ist eine lebhafte Band aus der Stadt der Engel. Sie versprüht bunten Rock ‘n’ Roll-Sound. Im Interview auf hohen Bergen erzählen sie von ihren Erfahrungen von Konzerten in der Natur und einem Videodreh mit Iggy Pop.
frachtwerk: Wie ist euer Gefühl vor einem Konzert, das in einer solch schönen Umgebung, hier auf dem Walliser Palp Festival auf knapp 2000 Meter über Meer stattfindet?
Bonnie Bloomgarden: Es ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Es ist einer der schönsten Orte, an denen ich je gewesen bin.
Sarah Linton: Wenn ich einen perfekten Gig gestalten könnte, wäre es draussen in diesem schönen Tal, zwischen Bergen und Wasserfällen.
«Wir haben recht Glück, an Orten wie diesen spielen zu können.»
frachtwerk: Es ist lustig, dass ihr das sagt, denn das Death Valley, das in eurem Bandnamen steht, ist auch sehr schön. Konntet ihr bereits da oder irgendwo in der Wüste spielen?
Bonnie: Im Death Valley noch nicht. Wir haben in der Wüste gespielt, doch wir sind grosse Fans von Wasser. Das hier ist eine so tolle Szenerie, da wo wir herkommen gibt es keine Wasserfälle.
«Zu hören, wie die Leute unsere Texte singen, war wirklich toll.»
frachtwerk: Ihr habt erst gerade ein Album veröffentlicht. Wie fielen die Reaktionen darauf aus?
Bonnie: Es lief recht gut an. Schnell schon konnten die Leute an unseren Konzerten bereits die Lyrics auswendig. Zu hören, wie die Leute unsere Texte singen, war wirklich toll. Es war sehr lustig bisher und jetzt sind wir schönerweise auf Tour bis zum Ende des Jahres.
frachtwerk: Wie geht ihr mit Reaktionen auf Social Media und mit euren Fans um?
Bonnie: Es ist futuristisch, supercool was momentan passiert (lacht). Es ist lustig, denn früher druckte man Flyer und teilte sie in der Stadt und den Bars aus. Nun kann man kostenlos mit Leuten überall auf der Welt 24 Stunden am Tag sprechen.
Rikki: Bonnie ist wirklich gut darin, sich um Social Media zu kümmern. Sie bringt alle zusammen und sie ist gut darin, allen zu antworten. Es ist supercool, dass wir jemand in der Band haben, die all das gerne macht (lacht).
«Es war wie eine Heilungssession mit einem grossen Gott»
frachtwerk: In eurem Musikvideo «Disaster (Is What We’re After)» konntet ihr Iggy Pop als Schauspieler engagieren. Wie war das für euch?
Bonnie: Ja, das war wirklich verrückt. Eine Freundin hatte die Idee, das Kurzvideo von Andy Warhol, der einen Burger ist, nachzuspielen. Sie fragte Iggys Leute, ob er dies machen wolle und er stimmte zu. Wir flogen also nach Miami und schauten ihm dabei zu, wie er einen Hamburger ass. Es war der Wahnsinn.
Und es war wirklich cool, und es löste eine positive Energie in uns aus, die tagelang anhielt. Es war beinahe wie eine Heilungssession mit einem grossen Gott oder einer göttlichen Person und wir fühlten uns gut für rund drei Tage. Wir lächelten, liefen im Regen und lachten. Es war wirklich toll.
frachtwerk: Eure Musik klingt sehr vielseitig und ist beeinflusst von unterschiedlichster Musik. Wie hört ihr euch Musik an und werdet inspiriert?
Anmerk. der Red.: Das vierte Bandmitglied Larry kam in den Raum hinein und nahm ebenfalls am Interview teil.
Bonnie: Alle späteren Musikschaffenden wachsen mit Musikhören auf. Für uns ist es wichtig, dass wir nicht intendieren wie jemand zu klingen, aber wir absorbieren uns beim Musikhören und wenn wir dann ans Komponieren schreiten, sprudelt alles aus uns heraus.
frachtwerk: Gibt es etwas, das ihr noch sagen möchtet?
Bonnie: Das, was wir heute erleben, ist ein Highlight in unserer bisherigen Geschichte. Hier ist es wie an keinem anderen Ort, an dem wir vorher spielen konnten. Ich bin super aufgeregt, der Natur zu sagen, wie dankbar wir sind dafür, was sie für uns und sich und alle anderen gemacht hat. Und wie toll es ist, dass wir auf der Erde leben können – unserem geliebten Planeten. Wir lieben alles, ich wette darauf, dass wir später noch den Mond sehen werden. Wir fühlen uns wirklich «grateful – ful ful ful».
Sarah: Die Aliens mit der Liebesfarbe.
Bonnie: Liebe, Liebe, Liebe.
frachtwerk: Danke für Eure Zeit.
Interview & Bild: Gregory Li